Impulse durch:
Podiumsgespräch mit den Impulsgebern, Experten und dem Publikum
Moderation: Siegfried Schmauder, Arbeitsgemeinschaft Deutscher Weiterbildungstag
An die Veranstaltung schloss sich gegen 20:00 Uhr ein Imbiss / get together an.
Rund 90 Gäste, darunter viele Bundestagsabgeordnete, waren am 10. September 2019 zum DWT-Dialog in die Micorosoft-Repräsentanz nach Berlin gekommen, um sich über die Nationale Weiterbildungsstrategie (NWS) und den Stand der Enquete „Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt“ sowie deren Zusammenwirken zu informieren.
Angeregt durch drei spannende Impulsvorträge konnten in der anschließenden Podiumsdiskussion die Positionen und Vorstellungen von Parlament, Regierung, Wirtschaft, Gewerkschaften und Weiterbildungsbranche zu der von allen Seiten unbestrittenen Notwendigkeit, mehr für die berufliche Qualifizierung zu tun, vertieft werden. „Am besten funktioniert es in Betrieben, in denen ein dialogisches Format zur Weiterbildungskultur gehört“, so Staatssekretär Böhning vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales, „aber das ist leider in den wenigsten Unternehmen der Fall“, so Böhning weiter. Dass betriebliche Weiterbildung dann klappt, wenn die Arbeitnehmer es wollen und die betriebliche Mitbestimmung funktioniert, machte Mario Patuzzi vom DGB deutlich.
Das Problem der Weiterbildungsbeteiligung und die Frage, ob dies eher eine „push“- Aufgabe der Arbeitgeber oder eine „pull“-Aufgabe der Arbeitnehmer ist, nahm ohnehin einen breiten Raum in der Diskussion ein. Frank Boshuizen (GFN AG) sah in einer flächendeckenden und langfristig angelegten Personalentwicklung das Schlüsselinstrument für die Fachkräftesicherung. Dr. Oliver Heikaus (DIHK) machte sich für die abschlussorientierte Weiterbildung und Qualifizierung stark und begrüßte, dass diesbezügliche Unterstützungsstrukturen auch im Bereich der außerbetrieblichen, arbeitsmarktpolitisch geförderten Weiterbildung wieder eine größere Rolle spielen. Er nannte hier insbesondere die Möglichkeit einen beruflichen Abschluss für den Personenkreis der Geringqualifizierten zu ermöglichen.
Dr. Stefan Kaufmann MdB (Vorsitzender der Enquete Kommission Berufliche Bildung) gab zu bedenken, dass die Umsetzung der in der Nationalen Weiterbildungsstrategie enthaltenen Schritte und Maßnahmen noch nicht alle über den Konkretisierungsgrad verfügten, um sie in gesetzliche Regelwerke zu überführen. Da sei noch einiges zu tun. Viele Fragen aus dem Publikum ließen die Veranstaltung zu einem kurzweiligen Ereignis werden und beim Networking am Schluss gab es ausreichend Gelegenheit, die eine oder andere Frage im bilateralen Gespräch zu vertiefen.
In das berufliche Aus- und Weiterbildungssystem in Deutschland kommt Bewegung!
Beide Initiativen, die des Parlamentes, die abseits der Tagespolitik fundierte Analysen mit Handlungsempfehlungen liefern soll, sowie die der Regierung, die konkrete Ziele, Vorhaben und Maßnahmen in den Mittelpunkt stellt, haben die Herausforderungen des technischen und wirtschaftlichen Strukturwandels im Blick. Es ist zu hoffen, dass sich die jeweiligen Akteure gut abstimmen und voneinander lernen!